Den Harz möglichst schnell von Norden nach Süden mit dem Mountainbike zu überqueren reichte uns einfach nicht! Getreu der Philosophie „Der Weg ist das Ziel“ wollten wir versuchen auf unsere Route möglichst viele reizvolle Trails und Strecken zu kombinieren. Und da unzählige davon im schönen Harz zu finden sind, machten wir aus dem klassischen Harzcross einfach einen „Doublecross“, eine doppelte Harzüberquerung!
Los ging es in Bad Harzburg, wo der Shuttlebus für den Gepäcktransfer bereitstand und unsere Sachen zum Hotel in Bad Lauterberg – unserem Ziel im Südharz – brachte. Der Himmel war zwar bewölkt, aber es regnete nicht und auch die Temperaturen waren eigentlich ideal. Der erste „Gipfel“ war Torfhaus, welchen wir auch nach rund 1,5 Stunden erreichten und uns auf eine rasante Abfahrt in Richtung Altenau freuten. Über viele spaßige Trails und Wanderwege kamen wir nach gut 3h am Dammhaus an, wo wir die erste längere Kaffee- und Kuchenpause einbauten. Danach stand der Aufstieg zum Acker-Höhenzug und schließlich zur Hanskühnenburg, dem zweiten „Gipfel“ der Tagesetappe, an. Der Wind pfiff jetzt ganz ordentlich, doch glücklicherweise war in der urigen Gaststube der Ofen bereits angeheizt, so das sich schon etwas Herbststimmung breitmachte. Weiter ging es über Lonau und Sieber hinauf zum Großen Knollen und dann direkt und mit mächtig Flow hinunter nach Bad Lauterberg. Nach rund 9h im Sattel, unzähligen Trails später und 70km/ 1500Hm auf dem Tacho, ließen wir uns im Hotel nach einer heißen Dusche das Abendessen schmecken und beschlossen den Abend mit isotonischen Kaltgetränken. Am nächsten Tag sollte es nun zurück nach Bad Harzburg gehen und der erste Anstieg brachte uns hinauf zum Stöberhai, von wo wir eine grandiose Aussicht auf den Süd- und Hochharz hatten. Leichter Nieselregen konnte die Stimmung nicht trüben und so setzten wir unsere Reise in Richtung Braunlage und Königskrug fort, wo wir nach einer kurzen Windbeutelpause den finalen Anstieg hinauf zum Brockengipfel starteten. Je höher wir kamen desto ungemütlicher wurde es. Sturm und Nebel erschwerten die Auffahrt, doch wir kämpften uns unermütlich nach oben und erreichten schließlich gegen 14 Uhr den Gipfel. Die Temperaturen waren inzwischen auf rund 5° gefallen, doch gefühlt waren es wohl eher -5°. Also ging es schleunigst wieder hinab in Richtung Torfhaus wo es dann auch wieder etwas aufklarte und wir uns auf die geniale Abfahrt nach Bad Harzburg freuen konnten. Über die schönsten verblockten und flowigen Trails passierten wir u.a. den Eckerstausee und das Molkenhaus und ließen uns über den Teufelsstieg zum Parkplatz treiben, von wo aus wir einen Tag zuvor in den Süden aufgebrochen waren. Ziemlich platt aber glücklich beendeten wir den ersten Harz Doublecross 2011 und hatten nach zwei Tagen rund 130km und 2600Hm auf der Uhr stehen. Danke nochmal an alle Teilnehmer, ich freue mich schon auf die Fortsetzung und den zweiten Teil!
